Jever
Nach Jever hat mich die Bundeswehr gespült. Nach meiner Grundausbildung musste ich hier am 26. Juni 1976 (mein 21. Geburtstag) meinen Dienst antreten. Mit einer dreijährigen Unterbrechung (Studium in Fulda) habe ich in Jever, Schortens, Wilhelmshaven und Sande mehr als 32 Jahre meines Lebens verbracht und betrachte Jever heute als meine Heimat.
Die Kaserne, in der ich meinen Dienst abgeleistet habe, liegt zwar in Upjever, und somit in Schortens, fährt man jedoch aus dem Kasernentor, gelangt man nach ca. 300 Metern nach Rahrdum und war somit in Jever. Jever war mein Lebensmittelpunkt.
Jever hat heute ca. 14.000 Einwohner und liegt im Nordwesten Niedersachsens. Bis zur nächstgelegenen Nordseeküste in Hooksiel sind es 15 km.
Jever gehört zum Landkreis Friesland und hat seinen ganz eigenen Flair. Klein und übersichtlich, mit einer schönen Altstadt und vielen netten und herzlichen Einwohnern. Und genau diese Friesen sind es, die mich immer wieder dorthin ziehen. Jeder grüßt jeden ("Moin, Moin") und schlecht gelaunte oder gar muffelige Menschen gibt es hier kaum. Wer vom "sturen Norddeutschen" spricht, hat Friesland noch nicht erlebt. Die Menschen sind offen, redselig und hilfsbereit. Hier hat ein Handschlag noch seinen Wert.
Wer von Jever spricht (wird übrigens Jefer und nicht "Jewer" ausgesprochen, es heißt ja auch nicht "Bremerhawen", "Cuxhawen" oder "Wilhelsmawen"), meint natürlich auch das Jever Pils. Ja, es ist ein wenig herb aber unglaublich schmackhaft, würzig und süffig. Ich bin wahrlich kein Biertrinker aber ein frisch gezapftes Jever Pils an einem heißen Sommertag oder in gemütlicher Runde in der Kneipe hat was. Wer einen Nordseeurlaub macht und schlechtes Wetter hat, der sollte mal die Brauerei besichtigen, es lohnt sich.